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Freud und Leid bei den Hauptstadtläufern

Mittwoch, Juli 7th, 2010

In den vergangenen Wochen haben wir Hauptstadtläufer eine große Anzahl von Rennen bestritten. Besonders Hauptstadtläufer Carsten nutzte nahezu jede Gelegenheit, um sich für die Europameisterschaften in Barcelona zu qualifizieren und sich zeitgleich für diesen Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Carsten ist derzeit in einer sehr guten Verfassung und rannte gleich drei Top-Ereignisse binnen einer Woche: DLV-Gala in Wattenscheid, Athlelor Meeting in Metz und Norddeutsche Meisterschaften im heimischen Berlin.

DLV-Gala in Wattenscheid

Bei der Gala in Wattenscheid ging es vor Allem um die Erreichung der immer noch nicht erfüllten Norm für die Europameisterschaften. Leider wurde der Mut, den Carsten im Rennen in Wattenscheid zeigte, nicht belohnt. Carsten folgte als einziger Läufer den enteilenden Tempomachern. Die Tempomacher gingen hoffnungslos zu schnell an und schauten sich nicht nach dem weit zurückliegenden Feld um. Selbst Carsten musste eine leichte Lücke zu den zwei Tempomachern entstehen lassen. Der leichte Wind und die hohen Temperaturen im Lohrheidestadion waren für ihn auf den letzten Metern etwas zu viel. Mit katastrophalen 31sec über die letzten 200m kamen andere Deutsche Läufer wie Christoph Lohse und Moritz Waldmann ihm noch gefährlich nahe. Die Norm erreichte Carsten mit einer Zeit von 3:38,29min nicht.

Meeting in Metz

Mit der Norm bei der DLV-Gala hatte es also nicht geklappt. Carsten war über den Verlauf des Rennens enorm verärgert und reiste bereits am Dienstag zum Meeting nach Metz (Frankreich). Dort bereitete ihm der Deutsche Läufer Sven Praetorius ein gutes Tempo auf den ersten 800m. Der zweite Tempomacher war im Prinzip die Fortsetzung der Katastrophe von Wattenscheid: auf dem Abschnitt zwischen 800m und 1000m büßte Carsten ganze zwei Sekunden ein. Durch den Zwischenruf des Bundestrainers Henning von Papen nach 1000m realisierte Carsten, was er bereits durch das häufige Auflaufen auf den Tempomacher ahnte. Carsten entschloß sich daraufhin, den Tempomacher beiseite zu schieben, um selbst für das Tempo zu sorgen. Mit 3:36,67min erreichte er die Norm und gab sich erleichtert:

„Wenn ich auch nur einen Moment länger gezögert hätte und nach dem Zwischenruf von Henning von Papen nicht sofort reagiert hätte, dann wäre die Europameisterschaftsnorm nicht mehr erreichbar gewesen. Ich bin jetzt enorm erleichtert und freue mich auf die nun folgenden harten Vorbereitungswettkämpfe.” Carsten nach dem Rennen in Metz

Norddeutsche Meisterschaften in Berlin

Bei den Norddeutschen Meisterschaften starteten dann wieder alle Hauptstadtläufer. Naja, leider stimmt das nicht ganz: Während die Freude bei uns Hauptstadtläufern aufgrund der geglückten Qualifikation von Carsten groß ist, bereitet uns Nachwuchsläufer Sebastian ein wenig Sorge. Sebastian stürzte auf einer S-Bahn-Treppe und verletzte sich leicht an beiden Knien. Das eine Knie musste mit einem kleinen operativen Eingriff behandelt werden. Für etwa 10 Tage wird Sebastian nun nicht am Training teilnehmen können. Die Teilnahme an den Deutschen Juniorenmeisterschaften ist damit fraglich.

Bei den Norddeutschen Meisterschaften dominierte Carsten die 800m Strecke. Er gewann den Lauf mit 1:49,57min. Über die 400m erzielte Merlin mit 50,26sec eine Saisonbestleistung. Er zeigt sich damit gut gerüstet für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Arthur Schäfer, alias Samalia Schäfer, erzielte über die 1500m eine persönliche Bestleistung von 3:57,85min.

Kommende Wettkämpfe

Am Donnerstag dieser Woche starten Merlin und Carsten über die 800m beim German Meeting in Biberach. Dort wollen sie sich den letzten Schliff für die anstehenden Deutschen Meisterschaften holen. Wir werden berichten.

Erfolgreicher letzter Formtest in Wattenscheid

Samstag, August 2nd, 2008

DLV GALA 1500m Start

Am gestrigen Freitag sind zwei Hauptstadtläufer im 1500m Rennen der DLV Gala in Wattenscheid gestartet. Für Carsten Schlangen ging es um einen letzten Formtest vor den Olympischen Spielen in Peking; Falko Zauber wollte noch einmal eine gute Zeit laufen.

Falko reiste mit einem sehr guten Gefühl nach Wattenscheid; zwei Tage zuvor hatte er in Leverkusen eine neue persönliche Jahresbestleistung von 3:43:06min aufgestellt.

Im Rennen zeigte sich allerdings früh, dass Falko in der letzten Zeit viele Rennen bestritten hatte. Am Wochenende zuvor war er bei den Deutschen Meisterschaften in Recklinghausen gleich drei mal gelaufen. Nach einem noch sehr guten Start wurde er an das Ende des Feldes durchgereicht, schlug sich aber mit 3:46:09min noch gut.

“Heute war ich total platt. Ich habe mir wirklich viele Rennen gegeben. Nach 800m war mir klar, dass es ganz bitter werden würde. Trotz großer Mühen konnte ich nicht den Anschluss an das Feld halten. Da es aber auch meinem Rivalen Ricardo ähnlich erging, nahm ich es noch relativ gelassen.” (Falko Zauber)

Carsten Schlangen mit souveränem Rennen

Bereits vor zwei Wochen zeigt sich bei den Deutschen Staffelmeister- schaften in Berlin, dass Carsten sich sehr schnell von seinem Magen-Darm Infekt bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg erholt hatte. Gestern lief er ein sehr starkes Rennen.

Gleich zu Beginn setzte er sich mit dem Kenianer Bernard Kiptum an die Spitze des Feldes. Die 1000m wurden in 2:25min passiert. Etwa 300m vor Schluß wurde es unruhig im vorderen Feld und Carsten startete seinen Antritt. Auf der Gegengeraden hielt Bernard Kiptum noch gegen und Carsten musste sich in der Kurve erneut einreihen und auf seinen Schlußspurt auf der Zielgeraden vertrauen.

DLV GALA 1500m FinishSchnell passierte Carsten auf der Geraden den Kenianer, der auch schon beim ISTAF in Berlin knapp das Nachsehen hatte. Dafür kam der Deutsche Meister Stefan Eberhardt noch einmal sehr stark auf. Auch er hatte sich in der vorderen Ausreißergruppe aufgehalten und lieferte ein sehr gutes Rennen ab. Mit persönlicher Bestzeit von 3:37:51min kam er knapp hinter Carsten 3:37:05min ins Ziel und freute sich sichtlich über die neue persönliche Bestzeit. Wir Hauptstadtläufer möchten Stefan herzlich gratulieren und wünschen ihm nun eine gute Zeit der Erholung im Urlaub.

“Heute war ein echt hartes Rennen. Auch wenn es von Außen sicherlich etwas anders aussah, fühlte ich mich noch müde vom Trainingslager in Königs Wusterhausen. Ich musste mich zwingen, die hohe Geschwindigkeit voll mitzugehen. Auf den letzten 300m war der Wille da, das Rennen zu gewinnen. Ich freue mich, dass ich jetzt mit gestärktem Selbstvertrauen in die Wettkämpfe in Peking gehen kann. Ich habe ein stabiles 3:37-3:36min Niveau – damit ist viel möglich” (Carsten Schlangen)

Wir Hauptstadläufer wünschen Carsten, dass er den Rückenwind aus Wattenscheid in Peking spürt!

Die Redaktion